Trainingsphilosophie
Wo können Sie mich und „Grenzenlos Reiten“ einordnen? Mein reiterlicher Weg hat mich durch verschiedene Reitweisen geführt.
Die Grundlage für das Verständnis und die Einordnung dieser ist das Fachwissen aus meinem Studium der Pferdewissenschaften.
Jede Reitweise hat eine spezifische Herkunft, bezieht sich häufig auf spezifische Pferderassen und resultiert meist aus einem speziellen Verwendungszweck.
Wir müssen uns demnach heutzutage fragen, ob und welche Reitweise für unsere Pferde hinsichtlich unserer Ziele sinnvoll ist.
Mit einer umfassenden Trainingsberatung gebe ich Ihnen gern Hilfstellung. mehr erfahren >
Gesundes Reiten folgt keinem Reitstil.
Die Ausbildung zum OsteoConcept Coach festigt mich in dieser Ansicht. Die Anatomie und die Biomechanik des Pferdes zeigen uns ganz klar eine Struktur zur gesunden systematischen Ausbildung zum Reitpferd auf - ganz individuell und Exterieur bedingt. Versteht man diese Zusammenhänge können wir das Training optimal und individuell gestalten.
Pferdegerechte Ausbildung orientiert sich an der Natur des Pferdes.
Die physiologischen und psychologischen Trainingsprinzipen bilden die Basis meiner Arbeitsweise. Hinter diesen Grundprinzipien steht das Wissen aus Sportpädagogik, Trainingsphysiologie und Veterinärmedizin sowie Ethologische Kenntnisse über die Entwicklungsgeschichte des Pferdes.
Die ursprünglichen Verhaltensweisen des Pferdes als Herden- und Fluchttier resultieren aus Zusammenhängen der Anatomie und Bewegungsfähigkeit. Diese gilt es, zu nutzen, das Lauftier Pferd in der Schönheit seiner Bewegung zu fördern und zu fordern, ohne es dabei einzugrenzen und zu überfordern. Es gilt, die naturgegebene Freude an der Bewegung zu erhalten.
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Vom Pferd zum Reitpferd
Den Leitfaden zur Erreichung dieses Ziels bildet die klassische Reitlehre. Diese orientiert sich an der Natur des Pferdes, beginnend mit der Remonteausbildung, niedergeschrieben in der Heeresdienstvorschrift (HdV 12). Diese beschreibt die korrekte und schonende Ausbildung des Jungpferdes mit dem Ziel sich in allen Bereichen zu festigen udn zu kräftigen. Nicht nur die physischen Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Bänder benötigen mindestens 2 Jahre Reifezeit zur Kräftigung, auch auf mentaler Ebene muss das Pferd seine Balance und sein natürliches Gleichgewicht -nun mit Reiter- wiederfinden.
Wegbereiter sind Waldemar Seunig (Von der Koppel bis zur Kapriole), Dreyhausen (Grundzüge der Reitkunst) und Gustav Steinbrecht (Das Gymnasium des Pferdes) als einer der letzten Alten Meister der Reitkunst. Bereits in der, zuletzt 1937 aktualisierten, Heeresdienstvorschrift des Deutschen Militärs sind die stufenweisen Abschnitte des Ausbildungsweges klar vorgegeben, systematisiert und logisch aufgebaut
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> Taktmäßiges & rhythmisches Vorwärts
> Losgelassenes Gehen im Gleichgewicht
> Finden der Balance unter dem Reiter
> Finden der Anlehnung an beiden Zügeln
> Biegen und Stellen in verschiedenen Graden
> Beugen der Hanken in Harmonie & Versammlung
Die Ausbildungsskala
Die noch heute gültige Ausbildungsskala greift diese Punkte auf, wird in den meisten Fällen leider nur ungenügend erklärt. Die Ethik verlangt, daß ein Reitausbilder die unterschiedlichen Bewegungsmotoriken des natürlichen Pferdes als Fluchttier zu den verlangten Bewegungsabläufen des Reitpferdes zu differenzieren weiß und darüber aufklärt daß die Ausbildung zum Reitpferd ein zu erlerndener Prozeß ist der nur mit schonendem Training des Körpers schadlos und verschleißarm vonstatten geht.
Die mannigaltigen Konstellationen von Pferden und Reitern, die es heute gibt und Freude miteinander haben wollen, bedingt manchmal den kurzfristigen Einsatz alternativer Ausbildungselemente. Dank meiner Kenntnis über verschiedene Schulen und Meister durch Studium und Praxis, kann ich Elemente aus der Akademischen Reitkunst und klassisch-barocken Weise sinnvoll und in gesundem Maße einsetzen. Bei stets umfassenden und reitweisenunabhängiger Sichtweise, habe ich so viele verschiedene Handlungsalternativen, die ich zu einem individuellen Trainingskonzept zusammensetzen kann. Die klassische Reitlehre ist und bleibt die Basis meiner Arbeit.
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Im Laufe meiner Arbeit mit den Pferden habe ich mir zum Aufbau der bestehenden Skala viele Gedanken gemacht und die elementaren Begriffe in eine, wie ich finde, sinnvollere "Reihenfolge" gebracht und ergänzt...
Habt ihr Fragen dazu oder interessieren Euch Details ?
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Ziel der Grundausbildung anhand der Ausbildungsskala ist es, die Balance und den Schwerpunkt der Einheit von Pferd und Reiter in ein stabiles Gleichgewicht zu bringen. Ähnlich wie in einem Uhrwerk müssen alle Zahnräder fliessend und präzise ineinander greifen um reibungslos zu funktionieren. Erst dann entsteht ein harmonisches Zusammenspiel von Reiter und Pferd im stetigen Vorwärts ist dann die Grundlage für alle zu erarbeitenden Lektionen [...] weiterlesen >
Um diese Ziele zu erreichen, müssen die individuellen Voraussetzungen von Reiter und Pferd berücksichtigt werden. Anatomie und Biomechanik eines jeden Pferd Reiter-Paares, unabhängig von Reitweise und Ausrüstung, werden analysiert und berücksichtigt, um zu gesundem, klassischen und „leichtem“ Reiten zu führen. Auf Pferdeseite bestimmt das Exterieur, neben dem aktuellen Trainingszustand und dem Interieur, die individuellen Möglichkeiten und gibt den Ausbildungsweg vor. Dieser Basis mit der Verbindung aus Wissen und Gefühl gerecht zu werden und dabei den athletischen Gedanken der klassischen Lehre (Bewegung, Dynamik, Schwung, Kraft, Energie) in Verbindung zu setzen mit den Anforderungen und Wünschen, die ein Reitpferd erfüllen soll, stellt für mich die klassische Reitlehre dar.