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Reit - ABC

dieses Glossar dient als eine Art Lexikon über wissenswerte Begriffe rund um das Thema klassische Reitlehre / Pferdeausbildung. Es hat keinen Anspruch auf absolute Richtig- und Vollständigkeit, da viele Dinge einer subjektiven Meinung unterliegen. Das Reit-ABC wird ständig aktualisiert und erweitert.
Viel Spaß beim Stöbern!

Anlehnung

Anlehnung als Folge der Losgelassenheit ist die weiche Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul. Sie besteht, wenn das losgelassene Pferd den Halls in Richtung Vorwärts-Abwärts dehnt und dem ihn noch langen hingehaltenen Zügel "trfft". Es sucht die Hand und findet den dargebotenen Zügel. Es tritt somit an die Hand des Reiters heran:

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„Das Pferd sucht die Anlehnung, der Reiter gestattet sie.“

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Das gibt dem Reiter die Möglichkeit, Gangart, Tempo, Haltung, Bewegungsrichtung usw. zu bestimmen und zu regulieren. Es muß stets vertrauensvoll eine leichte Anlehnung nach vorn suchen. Die Stirnlinie des Pferdes sollte sich kurz vor der Senkrechten befindet und das Genick der höchste Punkt sein. Anderweitig gilt die Anlehnung als fehlerhaft und ist physiologisch nicht förderlich und ausbildungstechnisch noch nicht korrekt.

Die richtige Anlehnung gibt dem Pferd die nötige Sicherheit, sein natürliches Gleichgewicht unter dem Reiter wiederzufinden und sich im Takt der verschiedenen Gangarten auszubalancieren.

Anlehnung
Ausbildungsskala

Ausbildungsskala der klassischen Reitlehre

Takt - Losgelassenheit - Anlehnung - Schwung - Geraderichtung - Versammlung

Die Skala der Ausbildung funktioniert ähnlich einem Uhrwerk... alle Punkte müssen, wie die Zahnräder, flüssig und ohne Widerstände ineinander greifen um reibungslos zu funktioneren.

Das Ziel ist es, die Balance und den Schwerpunkt der Einheit von Pferd und Reiter in ein stabiles Gleichgewicht zu bringen. Die Schwierigkeit darin besteht in den unterschiedlichen Balancezuständen die Reiter und Pferd ausmachen... der senkrecht gehende Zweibeiner auf einem sich horizontal bewegenden Vierbeiner. Stimmen aber die Balancezustände, ist dem Pferd durch ein ausgewogenes Verhältnis der Schub- und Tragkraft eine dynamische und rhythmische Bewegung auch mit Reiter möglich. Weiterhin soll ein kraftvoller Impuls der Hinterbeine durch den geradegerichteten Pferdekörper, über einen losgelassenen, aufgewölbten Rücken und ein durchlässiges Genick eine gleichmäßige feine Anlehnung an beiden Zügeln entstehen lassen. Ein harmonisches Zusammenspiel von Reiter und Pferd im stetigen Vorwärts ist dann die Grundlage für alle zu erarbeitenden Lektionen. Die ersten 3 Punkte der Skala sind mit ausreichend Zeit in der Grundausbildung zu erarbeiten. Sie bilden die Säulen für ein gesundes Reitpferd, dass gelernt hat sich ausbalanciert zu bewegen und den Reiter -ohne Schaden zu nehmen- auf seinem Rücken zu tragen. 

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Akademische Reitkunst

...nach Bent Branderup. Reitweise, die sich auf die Lehren der frühgeschichtlichen Meister beruft und nach deren überlieferten Traditionen Reiten als ausübende Kunst praktiziert. Dementsprechend ist der Ausbildungsweg der Pferde anders strukturiert und differenziert sich von jener Ausbildungsskala der Klassischen Reitlehre. Es werden zwar de gleichen Begrifflichkeiten verwendet, jedoch ist zu beachten, dass die Definition und Inhalte durchaus verschiedenartig verstanden werden. Sowohl Um-als auch Zielsetzung können mit jener der klassischen Ausbildung nicht verglichen werden. In jüngeren Jahren sind zunehmende Einflüsse aus verschiedenen Richtungen zu beobachten...

Beziehungstraining

Vertrauen ist der erste Schritt zu einer harmonischen Beziehung mit Ihrem Pferd. Leiten wir es sicher, geben wir ihm Sicherheit und achten seine Bedürfnisse werden wir einen uns zugewandten motivierten Vierbeiningen Partner haben. Es gilt dabei zu lernen zu Führen ohne zu dominieren! Als Herdentier benötigt das Pferd eine klare Struktur. Es will wissen wo es steht um sich einordnen zu können...

Beziehungstraining
Grundausbildung Reitpferd

Grundausbildung des Reitpferdes

s. auch Remonteausbildung; Takt - Losgelassenheit - Anlehnung

Finden der Balance in sein natürliches Gleichgewicht über mehrer Stufen der Entwicklung

Bodenarbeit (sinnvolle)

kann eine schöne Abwechslung im wöchentlichen Trainingsplan sein. Diese Arbeit erfolgt am Kappzaum und besteht u.a. aus Arbeit an der Hand oder aus Longieren am Kappzaum

Losgelassenheit

Losgelassenheit folgt nach dem Takt und entwickelt sich aus diesem. Sie bezeichnet das rhythmische An-und Abspannen der gesamten Muskulatur, welche -nach Funktionalität in Muskelketten eingeteilt- physiologisch gesund arbeitet.

Voraussetzung für Losgelassenheit ist Zwanglosigkeit. Ein Anzeichen dafür, dass Zdas Pferd von wanglosigkeit zur Losgelassenheit übergeht, ist die entstehende Anlehnung.

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" Zwanglos geht das Pferd auch ohne auf den noch lang hingehaltenen Zügel getroffen zu sein, losgelassen aber erst, wenn es sich streckend diesen aufgesucht hat"

(Waldemar Seunig >>von der Koppel bis zur Kapriole<<)

Weitere Anzeichen für Losgelassenheit sind auch Abschnauben, ein schwingender Rücken mit locker pendelndem Schweif sowie ein entspanntes aufmerksames Ohrenspiel und ruhges Kauen bei geschloseenem Maul.

Losgelassenheit

OsteoConcept Coach

Weiterbildung für Trainer an der Fachschule von Barbara Welter-Böller. "Gutes Training schützt Ihr Pferd" Training muss sinnvoll und durchdacht gestaltet sein. Trainingsprinzipien basieren auf dem  Wissen über Anatomie, Biomechanik, Trainingslehre, Psychologie und Pathologie bei Pferd und Reiter. Wie arbeitet ein Muskel, wann baut er sich auf, Wieviel Training ist gut, Wann schadet es...? Nach dem osteopathischen Konzept der Ursachen-Folge-Ketten werden Probleme bei Reiter und Pferd und deren Zusammenspiel erkannt und gelöst.
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Remonteausbildung / Anreiten junger Pferde

- als Remonte  wird das junge Pferd bezeichnet, vom Beginn des ersten Tages der Ausbildung zum Reitpferd an. Im ersten Jahr ist es die Remonte, ab dem 2. Ausbildungsjahr die alte Remonte

- Anreiten beginnt stets auch mit der Ausbildung vom Boden. Grunderziehung wie Führen an der Hand, die Gewöhnung an Ausrüstung und das Longieren in allen Gangarten.

- Ziel ist Vertrauen, Gewöhnung, Losgelassenheit und erstes Finden der Balance.

- Gewöhnung an das Reitergewicht, im Halten, beim Führen, später an der Longe. Alle Ausbildungsschritte der Arbeit am Boden werden mit Reitergewicht erneut durchlaufen bis sich das junge Pferd vertrauensvoll in Takt und Losgelassenheit ausbalanciert im neuen Gleichgewicht mit Reiter in Schritt und Trab bewegt. Der Reiter verhält sich in dieser Phase passiv und sitzt im sog. Remontesitz sanft und weich, leicht entlastend um die noch nicht gekräftigte Muskulatur -v.a. des Rückens- zu schonen. Beginnt das Pferd rhythmisch und taktmässig zu laufen, den Hals in Richtung V/A fallenzulassen wird mit der Gewöhnung an die Reiterhilfen begonnen. 

- "vom Schenkel zur Hand", vertrauensvoll taktmäßige Vorwärts tretend dabei die Reiterhand suchend.

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Studium Pferdewissenschaft

​Studium der Pferdewissenschaften

- umfassendes Studium "rund ums Pferd"  u.a. an der Vet.Med.Wien möglich mit dem Schwerpunkt auf den wissenschaftlichen/medizinischen Fachbereichen. 

- Anatomie, Physilogie, Biomechanik,

- Trainings-und Ernährungslehre, Gesundheitsmanagement

- Zucht und Haltung, Ethologie und geschichtliche Entwicklung des Pferdes

- Reitlehre und Pferdeausbildung, Sportpädagogik,

- Agrarwirtschaft, Management/Business u.v.a.

An anderen Universitäten / Fachschulen sind die Lehr Schwerpunkte u.a. im Business oder Agrar Bereich gesetzt.

Takt

Takt

Takt ist das räumliche und zeitliche Gleichmaß aller Schritte, Tritte und Sprünge. Der Takt muss in allen Tempi – Arbeitstempo, Verstärkung und Versammlung – gegeben sein und erhalten bleiben. Der Takt ist der erste Punkt der Ausbildungsskala. Die anderen Punkte der Ausbildungsskala sind auf dem Takt aufbauend. Um den Takt eines Pferd beurteilen zu können, braucht man Grundkenntnisse über die Grundgangarten des Pferdes.

Bei einem taktmäßig gehenden Pferd bleibt das Gleichmaß nicht nur auf gerader Linie, sondern auch in allen Übergängen und Wendungen erhalten.

Der Takt muss der jeweiligen Gangart entsprechen. Der Schritt ist ein Viertakt, Trab ein Zweitakt und der Galopp ein Dreitakt.

Trainingszustandsanalyse

Trainingszustandsanalyse

Die Muskulatur des Pferdes bildet sich entsrechend seiner Bewegungsmuster und der Art wie es geritten wird aus. Die Trainingszustandsanalyse verrät uns den Ist-Zustand Ihres Pferdes. Die Beurteilung der Muskelprofilverteilung im Stand und die Bewegungsanalyse im Gang gibt Aufschluss über das bisherige Training, über das Bewegungspotential, welches bei guter Ausbildung optimal in harmonischen Bewegungen sichtbar werden kann. Diese Analyse ermöglicht, frühzeitig auf eventuelle Probleme hinzuweisen, die aus der individuellen Exterieur und Bewegungsmechanik eines jeden Pferdes entstehen können aber auch aus unpassendem Equipement oder falschem Training resultieren. Rückständiges Vorderbein, ungleiche Hufwände, ausgeprägt unterschiedliches Rittigkeitsgefühl zw. linker/rechter Hand sind u.a. Anzeichen ungleicher Belastungszustände im Pferdekörper. Das Gangbild der Hinterbeine und die Ausprägung der ->"natürlichen Schiefe" sind Anzeiger dafür in wieweit das Pferd in der Grundausbildung schonend und korrekt gearbeitet wurde oder ob es kompensatorisch auszugleichen versucht. Je nach Ursache gilt es schnellstmöglich zu handeln,  mit Fachspezialisten die Defizite auszugleichen und das Training zu überprüfen.
-> Trainingsberatung
Zwanglosigkeit

Zwanglosigkeit

Sie ist die physische und psychische Entspannung –, die in jedem Stand der Ausbildung erhalten bleiben muss, um die volle Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Pferdes zu erhalten. Ein Verlust der Zwanglosigkeit hat meist auch einen Verlust des Taktes, immer den Verlust der Losgelassenheit zur Folge.

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" Zwanglos geht das Pferd auch ohne auf den noch lang hingehaltenen Zügel getroffen zu sein, losgelassen aber erst, wenn es sich streckend diesen aufgesucht hat"

(Waldemar Seunig >>von der Koppel bis zur Kapriole<<)

Zwanglosigekeit ist die Basis der Ausbildungsskala. Sie widerum kann nur aus dem Vertrauen des Pferdes zu seinemMenschen entstehen.

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